Ein Besuch der Vulkaninsel Island bedarf weitaus mehr Vorbereitung als ich
zu Beginn vermutet habe. Meine Travelausrüstung fängt bei Bikini an und endet
bei Zahnpasta. Was ihr alles über einen Reise nach Island im Vorfeld wissen solltet findet ihr hier:
1. Route planen
Die Spanne der Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse in Island ist groß. Von
vulkanischen Landschaften hinzu gewaltigen Eisbergen, ist alles dabei. Eine
grobe Route planen ist daher durchaus von Vorteil. Die meisten klappern die Ringstraße
ab, an der sich so gut wie die meisten Attraktionen reihen. Die Highlights
der Ringstraße könnt ihr bei Arctic
Adventures nachlesen. Plant euch auf jeden Fall genug Zeit für
außerplanmäßige Aktivitäten ein. Genau das macht es aus! Andreas von Reisewut
hat eine hilfreiche Karte mit 160 Sehenswürdigkeiten und derer GPS Koordinaten erstellt,
die euch bei der Planung hilft.
2. Roadtrip mit einem Mietwagen
Island ist nicht so klein wie man denkt. 15 Stunden benötigt man für eine
Inselumrundung auf der Ringstraße. Mit den eigenen vier Rädern ist man
flexibler und vor allem unabhängig und kann die eigene Route abfahren. Ein Allradantrieb
ist dabei selbstverständlich. Online findet ihr duzende Angebote. Wir hatten uns für Enterprise entschieden. In Anbetracht der geringen Bevölkerungsdichte ist
kein Schienennetz ausgelegt. Buspässe
ermöglichen einem im Sommer Island weitestgehend zu erkunden.
3. Die beste Fluggesellschaft
Fliegt mit Icelandair statt WOW Air. Letzteres ist zwar
günstiger, jedoch sind sie nicht für den Touristenstrom bereit. Online gab es viele
negative Bewertungen, die sich am Flughafen leider auch bewahrheitet
haben. Lasst euch auch gleich am Flughafen Isländische Kronen (ISK) raus.
Kreditkarten sind zwar überwiegend akzeptiert, jedoch ist nur Bares, Wahres.
4. Unterkünfte sind schwer zu finden!
Wie bereits berichtet, ist das arme kleine Land für die Menschenflut nicht
ausgerüstet. Es wurden und werden viele Hotels, Apartments, Hostels gebaut, dennoch
ist es nicht einfach einen Schlafplatz zu finden. Wer sich raus aus Reykjavík traut,
haust am geschicktesten entlang der 1.332 km langen Ringstraße. Bucht so früh
wie möglich! Wer nicht so viel Geld für Essen ausgeben möchte, sollte bei der
Unterkunftsuche eine vorhandene Küche berücksichtigen. Nudeln mit Soße geht
immer. Wo wir gehaust haben könnt ihr im letzten Blogpost „Iceland
– A Search of Ice and Fire“ nachlesen.
5. Island ist teuer!
Island ist bereits eines der teuersten Reiseziele weltweit und erwägt
derzeit auch die Einfuhr einer Touristensteuer, um sich und das Land vor dem
immer größer werdenden Andrang zu schützen. Eine besonders gute
Kostenauflistung haben Philipp und Lisa von Imprintmytravel aufgestellt. Im
Detail könnt ihr euch dort einen Überblick der Kosten für Anreise,
Fortbewegung, Übernachtung, Essen und Trinken, Aktivitäten usw. einholen. Ich
habe nämlich absolut keinen Ahnung wie viel ich insgesamt liegen gelassen habe
und weigere mich auch das zu kalkulieren.
Mein Tipp: Gönn dir. Alles was du an Erlebnis mitnehmen kannst - Tue es! Es wird’s wert sein. Gespart haben wir an den Unterkünften. Dusche und ein Bett, vielleicht auch eine Küche, reichen absolut aus. Zelten oder Campen mit Happy Campers Iceland geht wohl auch ganz gut, aber das wäre dann schon etwas zu krass für mich zartes Pflänzchen.
6. Lebensmittel sind auch teuer!
Wer nicht verhungern oder pleitegehen will, der kann sich Proviant für unterwegs
in der Supermarktkette KRONAN besorgen. Wir haben uns morgens Frühstück
geschmiert und abends auch mal gekocht. Ganze zweimal haben wir auswärts
gegessen. Durch Proteinriegel, Obst und Tonnenweise Cookies & Tortillas
konnten wir gerade so dem Hungertod entfliehen. Wer sich selbstverständlich gönnen
will, muss mit ca. 20 bis 50 EUR für eine Mahlzeit rechnen. Die Vegetarier
unter uns, haben leider keine große Auswahl bei der Speisefindung.
7. Das Wetter – Ein launischer Geselle
Alles steht und fällt mit dem Wetter. Es kommt immer darauf an wann und wo
man genau ist. Hier ein grober Jahreszeitenüberlick:
Frühling: Mai – Juni
Sommer: Juli – August
Herbst: September
Winter: Oktober – April
Ende März war das Wetter doch recht unberechenbar und wechselhaft. Bei
durchschnittlichen 5 Grad trotzten wir der Kälte Dank Zwiebellook. Thermounterwäsche,
Ski Jacke, Mütze, Handschuhe, Taschenwärmer, feste Schuhe und ein Eisbärfell
umwerfen. Dann geht’s. Der Wind ist überwiegend die krasseste Naturgewalt. Camperdays
informiert euch über die beste Reisezeit. Egal zu welcher Jahreszeit, seid für
Sonne, Regen und Schnee gerüstet.
8. Blue Lagoon, Beste!
Die Bláa Lónið ist ein Thermalbad in der Nähe des Flughafens Keflavík. Der
See entstand ursprünglich als Abfallprodukt des nahegelegenen
Geothermalkraftwerks. Das mineralreiche Wasser und die zerklüftete
Lavalandschaft bietet ein unvergessliches Erlebnis. Man brutzelt in ca. 40 Grad
heißem Wasser vor sich her, während sämtliche Influencer Bilder knipsen. Ein
sehr entspannendes Erlebnis. Die Eintrittstickets am besten im Vorfeld buchen. Die
Ticketpreise
variieren je nach Paket. Das Standardpaket kostet 57 Kröten.
9. Mensch, Menschen überall!
Tatsächlich wurden sämtliche meiner Bilder so geschossen, dass keine weiteren
Personen zu sehen sind. Sieht ja dann nicht mehr so nice aus, verzerrt jedoch
die Realität. Denn in Wahrheit stellt man sich quasi an um auf das Flugzeugwrack
zu klettern, um gediegen und absolut spontan in die Ferne zu blicken. Vorab hat
man selbstverständlich schon den perfekten Blickwinkel justiert, um eben nicht
die asiatische Gruppe auf’s Bild zu bekommen. So und nicht anderes läuft es auf
dem Golden Circle ab. Dem Hotspot der Touristen. Je südlicher wir gefahren
sind, desto leerer wurde es - Was mir absolut zusprach, da ich einfach
nicht viel für Menschmassen übrig habe.
10. Surfen wie daheim
Dank der EU-Roamingverordnung kann in Island genauso gut im Internet gesurfed
werden wie in Deutschland. Ob Island jetzt doch wieder der EU beitritt oder
nicht - Keine Ahnung. Aber Surfen ging. Das Beste: Es geht einfach überall! Die
Netzabdeckung ist unglaublich gut. In der tiefsten Pampa navigierte uns Google
Maps ohne weiteres schön durch die Landschaft.